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Zwiegespräch an der Krippe
(nach Walter Baudet) … nicht nur für Kinder

….es war einmal ein kleiner Bub und der war stolz darauf, einen Großvater zu haben, der Figuren schnitzen konnte.
Es war schon faszinierend zuzusehen, wie langsam aus einem Stück Holz „lebendige“ Gestalten entstanden.
Der Junge vertiefte sich so in die geschnitzten Krippenfiguren, dass sich seine Gedanken mit der Welt der Figuren vermischten.

Und als er ein wenig müde seinen Arm auf die Tischkante legte, merkte er, wie alle Gestalten lebendig wurden.
        Und er war ganz erstaunt, dass er mit ihnen reden konnte.                       
Und noch mehr: Hirten, Könige, Maria und Josef waren nicht mehr klein und er nicht mehr groß,
sondern er ging mitten unter ihnen umher, ohne aufzufallen.

… und so ging er mit ihnen in den Stall von Bethlehem hinein und stand plötzlich vor dem Kind in der Krippe.
Da schaute er das Kind an – und das Kind schaute ihn an.
Plötzlich erschrak er heftig und die Tränen traten ihm in die Augen.
Alle hatten Geschenke mitgebracht, nur er nicht.
„Warum weinst du denn?“ fragte das Jesukind freundlich.
„Weil ich dir nichts mitgebracht habe“ erwiderte der Knabe.
Aufgeregt sagte er schnell: „Ich verspreche Dir das Schönste, was ich habe!
Ich schenke Dir meinen neuen Mantel! Nein, mein neues Fahrrad! Nein, meine elektrische Eisenbahn!“
Das Kind in der Krippe schüttelte lächelnd den Kopf und sagte:
„ Ich möchte aber gar nicht Deinen Mantel, Dein Fahrrad und auch nicht Deine elektrische Eisenbahn.

 

Schenke mir … – Deinen letzten Aufsatz!“
„Meinen letzten Aufsatz?“ stammelte der Junge ganz erschrocken, „aber da steht doch … „Ungenügend“ darunter!“
„Eben, – deshalb will ich ihn haben.“ antwortete das Jesukind.
„Du sollst mir immer das  geben, was „nicht genügend“ ist. Dafür bin ich in die Welt gekommen!“

„Aber ich will noch ein zweites Geschenk von dir!“ fährt das Kind in der Krippe fort.
„Ich möchte … – Deinen Milchbecher!
Jetzt wird der Bub traurig: „Meinen Milchbecher?
Aber den hab´ ich doch zerbrochen!“ entgegnete er.
„Eben, deshalb will ich Ihn haben,“ sagte das Jesukind liebevoll.
„Du kannst mir alles bringen, was in Deinem Leben zerbricht, ich will es heil machen!“

„Aber nun mein dritter Wunsch“ sagte das Jesukind.
„Ich möchte von Dir noch … – die Antwort haben, die Du Deiner Mutter gegeben hast,
als Sie fragte, wieso denn der Milchbecher zerbrochen ist.“
Da legte der Kleine die Stirn auf die Kante der Krippe und weinte bitterlich:
„Ich … ich …“  unter schluchzen gesteht er: „aber, ich habe gelogen!
Ich habe der Mutter gesagt, der Milchbecher ist mir ohne Absicht hinuntergefallen.
Doch in Wahrheit habe ich Ihn ja vor Wut auf die Erde geworfen!“
„Deshalb, möchte ich die Antwort haben“ sagte das Jesukind sanft.
„Bring mir Alles, was in Deinem Leben böse ist, verlogen, trotzig und gemein.

„Dafür bin ich in die Welt gekommen, um Dir zu verzeihen, um Dir zu helfen, um Dich zu heilen,
um Dich an der Hand zu nehmen und Dir den Weg zu  zeigen….
das Jesukind lächelte strahlend den kleinen Jungen an und er schaute, hörte und staunte…..

Wir sagen herzlich „Danke“ zu Euch, unserer Familie, all unseren Freunden und Helfern!
Und wünschen allen für das heurige Weihnachtsfest und das kommende Jahr

möge es für euch „heilbringend“ sein!

Josef und Maria Salomon